Philosophie

Seit meiner Jugend fasziniert mich die Kraft der Gedanken, was mich schließlich zu meinem Philosophiestudium bis nach Japan geführt hat. Ohne dass ich es mir erklären kann, hat mich stets das Thema Raum und Beziehung immer mehr fasziniert. In meiner Doktorarbeit habe ich untersucht, welche Rolle der erlebte Raum auf die Auswirkungen in interkulturellen Beziehungen haben kann. Diese Begeisterung für das Phänomen des eigenen Raumes hat mich schließlich zu einem staunenden Experten gemacht, wie sehr der eigene phänomenale Raum zur Förderung ausgeglichener Beziehungen als auch zur Entfaltung der eigenen Kompetenzen dient. Das Phänomen des eigenen Raumes ist für mich der Schlüssel zur Erfüllung der drei menschlichen Grundbedürfnisse: Individuation, Bezogenheit und Kompetenzentfaltung.

Das Phänomen des eigenen Raumes

Gerade weil Raumphänomene in der Philosophie bislang vernachlässigt wurden sind sie auch unter Psychologen und Therapeuten weitgehend unbekannt. Unsere Alltagssprache jedoch kennt das Phänomen des eigenen Raumes und hat dafür eine Reihe anschaulicher Bilder gefunden, wenn man davon spricht, jemand

  • ist im falschen Film
  • kommt von einem anderen Stern
  • ist ganz auf dem Boden
  • schwebt auf Wolke Nummer sieben
  • steht unter den Pantoffeln von …

Und sie scheint auch die negativen Folgen zu kennen, wenn sie sagt, jemand

  • ist nicht ganz bei sich selbst
  • steht neben sich selbst
  • lebt nicht sein eigenes Leben
  • bewegt sich wie ferngesteuert
  • lebt am Leben vorbei
  • ist auf dem falschen Dampfer.

Kapitän auf dem eigenen Boot

Erst wenn es einem gelingt, den eigenen Raum freizumachen, und – bildhaft gesprochen – das eigene Boot (den eigenen Dampfer!) klar zu machen, der wird erfahren, dass er im eigenen Raum das eigene „Selbst“ spüren und entwickeln kann. Auf dem eigenen Boot kann so der eigene Kompass entwickelt werden, und hier funktioniert er auch!
Das Resultat des An-Board-gehens (Onboarding) möchte ich mit dem Ausdruck „OnSelf“ bezeichnen, der ausdrücken soll, in seinem eigenen Raum mit seinem eigenen Selbst in Kontakt zu sein. Das macht uns authentischer und anziehend für andere und wir können Beziehungen eines ganz neuen Typs entwickeln.